Mit "Krabat" bewältigte Otfried Preußler sein Trauma
n-tv
Der auch Jahre nach seinem Tod populäre Kinderbuchautor Otfried Preußler geriet als Wehrmachtssoldat in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Der Literaturwissenschaftler Carsten Gansel hat erforscht, wie der Schöpfer von "Krabat" seine dramatischen Erfahrungen schriftstellerisch verarbeitete.
Carsten Gansel ist ein leidenschaftlicher Wissenschaftler, ein Wühler, der nicht im Elfenbeinturm sitzt, sondern lieber in öden Räumen und dort Berge von Dokumenten durchstöbert. Er nutzte die wenigen Jahre, in denen Russland seine - einst - streng geheimen Archive für die Forschung offenhielt. Die Wiederentdeckung der Originalfassung von Heinrich Gerlachs großartigem Stalingrad-Roman in Moskau haben wir ihm zu verdanken. Zuletzt befasste sich Gansel mit Otfried Preußler, einem der bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchautoren Deutschlands nach 1945.
Wieder sichtete Gansel russische Militär- und Geheimdienstdokumente - zum Glück wurde er rechtzeitig fertig. "Die letzten Recherchen sind 2020 gelaufen. Solche Archivarbeiten sind aktuell mit Sicherheit nicht mehr möglich", sagt er ntv.de angesichts der Eiszeit zwischen Moskau und dem Westen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Die Ergebnisse seiner Mühen hat der Wissenschaftler in einem Buch "Kind einer schweren Zeit: Otfried Preußlers frühe Jahre" veröffentlicht. In ihm zeichnet Gansel nach, wie der weltberühmte Autor das Trauma seiner Kriegserlebnisse über Jahrzehnte hinweg schriftstellerisch verarbeitete.
Der Professor für deutsche Literatur an der Uni Gießen geht insbesondere auf die Niederschrift von "Krabat" ein. Die Geschichte des Müllergesellen ist eine über Macht, wie man sie missbrauchen kann, um junge Menschen zu ködern, aber eben auch, wie man sich von ihr befreit, dadurch andere rettet und erlöst. Krabat verfällt dem bösen Zauberer samt seiner schwarzen Magie und entzieht sich ihm wieder.
Schon als sie sich seinerzeit zum Song "Dirrty" rekelte, gab sich Christina Aguilera wenig subtil. Gut und gerne zwei Jahrzehnte später lässt es die Sängerin sogar noch offensiver angehen. In einem Podcast spricht sie hemmungslos über Vibratoren, Gleitgel, Sex im Flieger und darüber, was sie "geil" macht.
Worin sind sich Linke, Rechte, Migrationshintergründler, Kartoffeln, Islamisten und Queere, Neonazis, Berufszonis und DekolonialistInnen einig? Dass die Juden an allem schuld sind. Stimmt nicht? Kann schon sein, aber so steht es auf dem Buch "Sind Antisemitisten anwesend", das Lea Streisand, Michael Bittner und Heiko Wernin herausgegeben haben, nunmal auf der Klappe. Moment, das kommt Ihnen komisch vor? Ja, soll es auch, denn in diesem Buch kommen nicht nur die scharfzüngigsten und scharfsinnigsten, sondern auch die komischsten Autorinnen und Autoren, jüdisch und nicht-jüdisch, zu Wort. Darüber, wie man dem neuen und dem alten Antisemistismus die Stirn bietet, hat sich ntv.de mit der Schriftstellerin, Kolumnistin und Herausgeberin Lea Streisand unterhalten.