Lieferprobleme bremsen Neuwagenmarkt aus
n-tv
Der Automarkt leidet weiter stark unter Lieferproblemen. Im Mai werden elf Prozent weniger Neuzulassungen verzeichnet als im Vorjahresmonat. Es ist der zehnte Minus-Monat in Folge. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Der Neuwagenmarkt in der EU wird weiter von Lieferproblemen geplagt. Im Mai wurden elf Prozent weniger Neuzulassungen verzeichnet als im Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband Acea mitteilte. Insgesamt 791.546 verkaufte Neufahrzeuge bedeuteten demnach - mit Ausnahme des stark von der Corona-Krise geprägten Jahres 2020 - den schwächsten Mai seit Beginn der statistischen Reihe im Jahr 1990.
Auf den vier wichtigsten Märkten gab es jeweils zweistellige Einbußen: den stärksten in Italien (minus 15,1 Prozent), gefolgt von Spanien (minus 10,9 Prozent), Deutschland (minus 10,2 Prozent) und Frankreich (minus 10,1 Prozent). Zugleich war der Einbruch bei den Neuzulassungen im Vormonat April 2022 noch stärker ausgefallen, als ein Rückgang um über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet worden war.
Es sei weiter keine Trendwende auf dem europäischen Neuwagenmarkt in Sicht, kommentierte der Automobilmarktexperte Peter Fuß von der Beratungsgesellschaft EY die neuen Zahlen. "Der Mangel an Halbleitern und Rohstoffen führt nach wie vor zu erheblichen Beeinträchtigungen - und diese Situation wird mindestens noch einige Monate anhalten", erklärte er.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.