Leclerc löst bei Ferrari großes Versprechen ein
n-tv
Das dritte Rennen der diesjährigen Formel-1-Saison geht deutlich aus: Charles Leclerc ist der souveräne Sieger in Melbourne. Das liegt an ihm, seinem starken Ferrari - aber auch an ungeahnten Schwächen beim Red Bull von Weltmeister Max Verstappen. Mercedes gibt bereits auf, Vettel erwischt es noch katastrophaler.
Charles Leclerc wurde gefeiert - von den Fans, seinen Mechanikern und Teamchef Mattia Binotto. Der Monegasse war das große Versprechen für die Zukunft, als er 2019 in Australien sein Ferrari-Debüt als Teamkollege von Sebastian Vettel gab. Drei Jahre später löst er es für die wiedererstarkte Scuderia endlich ein. Zwei Siege aus drei Rennen, ein komfortabler Vorsprung in der WM-Wertung und zweifellos das beste Auto. Der 24-Jährige darf nach seinem Erfolg in Australien früh im Jahr von seinem ersten Titel träumen. Leclerc beeindruckte in Melbourne ohne Fehler und war zu keiner Zeit zu schlagen. Insgesamt macht die Scuderia einen starken Job und kann sich beim kommenden Heimspiel auch noch auf jede Menge Unterstützung freuen. Beim Grand Prix in zwei Wochen im italienischen Imola könnte es Ferrari-Festtage geben. "Es ist großartig, so in die Saison zu starten, aber wir müssen im Kopf behalten, dass wir noch früh in der Saison sind. Wir können es uns nicht leisten, uns auszuruhen", sagte Leclerc.
In der Vergangenheit musste sich Max Verstappen nur selten um die Zuverlässigkeit seines Red Bulls sorgen. Zwei Ausfälle in den ersten drei Rennen lassen den Weltmeister aus den Niederlanden nun aber aufschrecken. Die Defekte in Bahrain und Australien hatten laut Aussagen seines Teams ganz unterschiedliche Ursachen, was den 24-Jährigen nur noch mehr besorgen dürfte. Und Ferrari scheint schon so weit enteilt, dass sich Verstappen und Co. deutlich steigern müssen. "Der Rückstand ist schon ziemlich groß", sagte Verstappen, der zum zweiten Mal auf Position zwei liegend rausgeflogen war: "Wir haben als Team noch viel Arbeit vor uns." Im nächsten Rennen soll ein Upgrade Abhilfe schaffen. Das Ziel zu erreichen, wäre für den Sieger von Saudi-Arabien ein Anfang.
Motorsportchef Toto Wolff sagte in Australien einen Satz, den man so von Mercedes seit Jahren nicht gehört hat: "Am Ende werden wir diese Saison wahrscheinlich nicht um den WM-Titel fahren können." Die Schwächen des neuen Silberpfeils sind bekannt. Als Team funktioniert Mercedes dennoch wie gewohnt. Rang drei für George Russell und Platz vier für Rekordweltmeister Lewis Hamilton waren mehr, als man sich erhofft hatte. Anders als die Konkurrenz von Ferrari und Red Bull blieb Mercedes fehlerfrei - und belegt in der Fahrer- und Team-WM trotz des unterlegenen Autos jeweils den zweiten Platz.