
Landtag diskutiert über Arbeitszeiterfassung von Lehrkräften
n-tv
Wie und ab wann soll die Arbeitszeit von Lehrkräften in Schleswig-Holstein erfasst werden? Eine Debatte im Landtag zeigt unterschiedliche Ansätze. Bildungsministerin Prien hat eine klare Position.
Kiel (dpa/lno) - Keine Einigkeit herrscht im Schleswig-Holsteinischen Landtag über die Frage einer Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte: Die SPD-Fraktion scheiterte mit einem Antrag, die Landesregierung möge die Einführung von Arbeitszeiterfassung vorbereiten. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) machte deutlich, sie werde in der laufenden Legislaturperiode das Thema nicht mehr anfassen. In Bremen und Sachsen würden entsprechende Modellprojekte erprobt. Die Ergebnisse sollten abgewartet werden, machten auch Redner der Regierungsfraktionen CDU und Grüne deutlich.
Prien bezweifelte, ob eine Arbeitszeiterfassung die Attraktivität des Lehrerberufs steigern könne. Viele Lehrkräfte schätzten gerade die Flexibilität und fänden es wahrscheinlich nicht gut, wenn eine Arbeitszeiterfassung sie verpflichten würde, den gesamten Arbeitstag in der Schule zu verbringen.
Der CDU-Abgeordnete Martin Balasus betonte, die Arbeitszeit ende nicht mit dem Klingeln. Er sieht Schwierigkeiten bei einer Arbeitszeiterfassung etwa in den Ferienzeiten, die zwar unterrichtsfrei, aber nicht ohne Arbeit seien. Er sprach sich dafür aus, den Versuch in Bremen abzuwarten und die Ergebnisse in der Kultusministerkonferenz (KMK) zu besprechen.