
"Im Sommer wird es an Flughäfen chaotisch"
n-tv
Darauf hat die Luftfahrt seit zwei Jahren gewartet, doch jetzt steckt sie im Dilemma: Mit Abebben der Pandemie will die Branche eigentlich wieder durchstarten. Im Interview erklärt Luftfahrtexperte Gerald Wissel, was Flughäfen und Airlines versäumt haben und worauf sich Urlauber einstellen müssen.
Nach zwei Jahren Pandemie gibt es einen regelrechten Ansturm auf Flüge. Doch anstatt, dass die Branche endlich wieder durchstartet, gibt es massive Flugstreichungen, Verspätungen und Warteschlangen. Wurde der Nachholbedarf völlig unterschätzt?
Gerald Wissel: Ich glaube schon. Eigentlich ist bereits im vergangenen Jahr klar gewesen, dass es einen enormen Nachholbedarf, gerade bei Privatreisen, gibt. Die Menschen wollten fliegen, konnten es aber wegen der Corona-Restriktionen oftmals nicht. Überhaupt nicht kommen sehen, haben es Airlines und Bodendienstleister allerdings auch nicht. Die Frage, die sich jetzt stellt: Wie viel Personal und Kapazität werden hochgefahren? Die Branche reagierte auf die steigende Nachfrage zunächst zögerlich, weil unklar ist, wie es mit Corona im Herbst und Winter weitergeht.
Hätte die Branche schon viel früher gegensteuern müssen?

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.