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Historiker kritisiert Gedenkfeier an der Marineschule Mürwik
n-tv
Ende Januar soll in Schleswig-Holstein den Opfern des Naziregimes gedacht werden. Die zentrale Veranstaltung ist an der Marineschule in Flensburg geplant - der Ort sorgt für Kritik.
Flensburg/Kiel (dpa/lno) - Der Historiker Gerhard Paul hat das vom Landtag geplante Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in der Marineschule in Mürwik kritisiert. "Die damalige Marinekriegsschule Mürwik ist ein Täterort par excellence", schreib der ehemalige Professor der Universität Flensburg in einem offenen Brief. In die Schule habe sich Anfang Mai 1945 der relevante Teil der NS-Elite zurückgezogen.
Ebenfalls sei etwa der Zweite Weltkrieg dort von Männern wie Großadmiral Dönitz unsinniger Weise verlängert worden - was Zehntausende von Soldaten, Insassen von Konzentrationslagern und Zivilisten das Leben gekostet habe. Unter anderem aus diesen Gründen eigne sich kaum ein Ort in Schleswig-Holstein weniger für ein Gedenken an die Opfer des NS-Regimes, schrieb Paul.
Hintergrund des Briefes ist eine von der Landtagsverwaltung geplante Veranstaltung am 27. Januar zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus an der Marineschule.