!["Trump ist wie Putin am größten Stück vom Kuchen interessiert"](https://www.n-tv.de/img/incoming/crop25561540/3241329282-cImg_16_9-w1200/AP18197417385793.jpg)
"Trump ist wie Putin am größten Stück vom Kuchen interessiert"
n-tv
Der Friedensplan, der US-Präsident Trump vorschwebt, spielt Russlands Präsident Putin in die Karten. Für die Ukraine sieht es hingegen düster aus. Kein Wunder: Trump und Putin seien Neoimperialisten, die die Welt, also auch Europa, unter sich aufteilen wollen, sagt Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff.
ntv.de: Die USA halten für einen Friedensschluss schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich - unter anderem den Verzicht auf einen NATO-Beitritt. Außerdem sehen die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern - ohne US-Truppen. Die Befreiung aller seit 2014 von Russland besetzten Gebiete halten die USA für "illusorisch". Wird US-Präsident Donald Trump damit den Frieden bekommen, den er will?
Nicole Deitelhoff: Die Frage ist: Was für einen Frieden will Trump? In erster Linie geht es Trump darum, dass er Ruhe hat vor der Ukraine und die Kosten der militärischen Unterstützung einsparen kann - und dass er sich dabei noch wertvolle Mineralien aus der Ukraine sichern kann. Trump interessiert sich wenig für die langfristigen Effekte seiner Politik, sondern nur dafür, was er kurzfristig auf dem Zettel hat und in einer seiner Pressekonferenzen präsentieren kann. Trump gesteht Putin dessen Kriegsziele weitgehend zu, um sich Ruhe zu verschaffen. Denn die umkämpften Gebiete in der Ukraine scheinen bei Russland als momentaner Besatzungsmacht zu verbleiben. Damit wird Putin relativ zufrieden sein, im Gegensatz zu den Europäern und den Ukrainern. Für eine gewisse Zeit wird so in der Ukraine Ruhe einkehren - bis zu dem Zeitpunkt, an dem Russland versucht, die nächsten Schritte zu gehen, das heißt, sich auch noch den Rest der Ukraine einzuverleiben. So lange kann Trump sich anderen Dingen widmen und das als seinen großen Erfolg verkaufen.
Das US-Institut für Kriegsstudien warnt: Ein schwacher Friedens-Deal könnte alles schlimmer machen. Es verweist auf das Abkommen "Minsk II", das 2015 nach Friedensgesprächen geschlossen wurde - und Putin nicht von seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine abgehalten hat. Könnte ein schwacher Deal zu mehr Eskalation führen?
![](/newspic/picid-2921044-20250213171134.jpg)
Der Friedensplan, der US-Präsident Trump vorschwebt, spielt Russlands Präsident Putin in die Karten. Für die Ukraine sieht es hingegen düster aus. Kein Wunder: Trump und Putin seien Neoimperialisten, die die Welt, also auch Europa, unter sich aufteilen wollen, sagt Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff.