
Hamburg-Deal verschafft Cosco riskante Daten
n-tv
Ist der Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco im Hamburger Hafen eine Gefahr für Deutschland und Europa? Das Kieler Institut für Weltwirtschaft weist darauf hin, dass nicht die Frage der Höhe der Beteiligung entscheidend sei, sondern die Verfügung über Kundendaten.
Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) warnt für den Fall eines Einstiegs des chinesischen Staatskonzerns Cosco bei einem Terminal des Hamburger Hafens vor einem wachsenden technologischen Rückstand auf die Volksrepublik. "Cosco ist bei der Digitalisierung des globalen Seetransports bereits weit vorn", sagte IfW-Handelsexperte Rolf Langhammer. "Die Chinesen haben uns hier schon jetzt einiges voraus." Sie könnten weiter enteilen, sollten sie künftig auch vermehrt Kundendaten aus Hamburg nutzen können.
Dem Experten zufolge werden Container mehr und mehr mit Sensoren bestückt, die etwa den Zustand der geladenen Waren automatisch während des gesamten Transports prüfen. Bei Ankunft am Zielort können dann die nächsten Prozesse automatisiert erfolgen, von der Verzollung bis hin zum Bezahlen. "Die dabei entstehenden Datenmengen liegen dann in der Hand von Cosco, die Künstliche Intelligenz und die Blockchain-Technologie voll einsetzen kann", sagte Langhammer.
Cosco könne demnach mit dem Einstieg in den Hamburger Terminal in eine noch stärkere Position gelangen und im Zusammenwirken mit anderen chinesischen Tech-Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung zulasten der Wettbewerber erlangen. Diese könnte die Führung in Peking etwa auch nutzen, um einen digitalen Yuan als Währung durchzusetzen.

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