Halstenbergs Tränen nach dem Traumtor
n-tv
Marcel Halstenberg hat schwere eineinhalb Jahre hinter sich. Zwar fährt er mit zur EM 2021, doch schon zuvor beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt: Sein Vater stirbt an Krebs, er selbst laboriert an einer schweren Verletzung. Jetzt ist er zurück in der Startelf von RB Leipzig - und wie.
Marcel Halstenberg blickte in den schwarzen Himmel über Leipzig und trabte zur Eckfahne vor den nahezu leeren Gästeblock, als wollte er einen Augenblick mit sich und der Welt allein sein. Sein Tor gegen Hoffenheim beim ersten Startelf-Einsatz seit fast elf Monaten war für den Nationalspieler von RB Leipzig so etwas wie ein Happy End einer emotionalen Achterbahnfahrt, die im Herbst 2020 begann und Halstenberg an seine Grenzen führte. "Ich bin in Richtung Eckfahne gelaufen und habe an meine Eltern gedacht", berichtete er nach dem 3:0-Erfolg.
Nach dem Spiel ruhte der Linksverteidiger in sich, machte einen tiefenentspannten Eindruck. Kurz nach seinem Tor hatte er noch mit den Tränen gekämpft. Es war eben kein Spiel wie jedes andere. "Ich habe im Training immer Gas gegeben. Es ist schön zu wissen, dass das Trainerteam hinter einem steht" sagte der 30-Jährige.
Seine aufwühlenden anderthalb Jahre begannen im Herbst 2020, als sein Vater an Knochenkrebs starb. Für den Familienmenschen Halstenberg ein schwer zu ertragender Schicksalsschlag. Sportlich blieb er dank des Rückhalts von Freunden und der Familie in der Spur, nahm im Sommer 2021 gar an der Europameisterschaft teil.