Getreidehandel über Schwarzmeer quasi stillgelegt
n-tv
Der Krieg in der Ukraine sorgt weltweit für Versorgungsengpässe. Der Handel mit Getreide über das Schwarze Meer ist fast komplett zum Erliegen gekommen. Die russische Invasion hat zudem gravierende Folgen für die Landwirtschaft der Ukraine.
Die für die Welternährung wichtigen Weizenausfuhren aus der Ukraine und Russland über das Schwarze Meer sind nach Angaben des größten deutschen Agrarhändlers Baywa weitgehend zum Erliegen gekommen. "Aus den Häfen der Ukraine wird derzeit null exportiert, da verlässt gar nichts das Land", sagte Jörg-Simon Immerz, Leiter des Getreidehandels bei dem Münchner Unternehmen. "Auf der russischen Seite gibt es zwar Exporttätigkeit, aber sehr eingeschränkt." Der Schwarzmeermarkt mit Weizen aus Russland und der Ukraine decke etwa 30 Prozent der weltweiten Nachfrage ab.
Meldungen von einem drohenden Exportstopp für russisches Getreide hatten zuletzt Aufsehen erregt. Gravierender sind laut Baywa die direkten Auswirkungen der russischen Invasion auf die Landwirtschaft in der Ukraine.
Zu den russischen Beschränkungen sagte Immerz: "Im Endeffekt geht es wohl nur um einen Stopp der Ausfuhr in benachbarte Länder des eurasischen Raums, die diesbezüglich eine vergleichsweise geringe Rolle spielen." Grundsätzlich müssten in Russland innerhalb vorgegebener Quoten Exportlizenzen gezeichnet werden. "So wie es scheint, kann weiterhin innerhalb dieses Systems exportiert werden. Damit sind die konkreten Auswirkungen auf den Markt überschaubar."
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