
Gasmangel ist noch längst nicht abgewendet
n-tv
Mit den ersten kalten Nächten scheinen die Appelle zum Gassparen vergessen. Doch ohne deutliche Einsparungen droht Deutschland trotz gut gefüllter Speicher eine Mangellage. Die geplante Gaspreisbremse könnte das Problem zusätzlich verschärfen.
Vor nicht einmal drei Wochen zeigte sich Wirtschaftsminister Robert Habeck optimistisch: Trotz fehlenden russischen Gases habe Deutschland die Chance, gut über den Winter zu kommen - ein paar Monate vorher hätte er das so nicht gesagt. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hatte eine Woche zuvor Entwarnung signalisiert. Gut möglich, dass beide ihre Aussagen bereits bereuen. Denn dass sich ein Gasmangel selbst bei gut gefüllten Speichern nur verhindern lässt, wenn die Verbraucher deutlich sparen, scheint bei vielen noch nicht angekommen. Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, schlägt deshalb Alarm: Der Gasverbrauch sei auch in der vergangenen Woche zu stark angestiegen. "Die Lage kann sehr ernst werden, wenn wir unseren Gasverbrauch nicht deutlich reduzieren."
Der Anstieg im Vergleich zu den vergangenen Jahren liegt zum Teil auch daran, dass es nun kälter war als damals, wie Casimir Lorenz, Leiter des Zentraleuropa-Teams der Energieberatungsfirma Aurora Energy Research, im Gespräch mit ntv.de erläutert. "Wenn man den Temperatureffekt rausrechnet, ergibt sich schon eine gewisse Ersparnis." Das Problem: "Wir müssen das Einsparziel dennoch erreichen." Trotz der hohen Speicherfüllstände und des Ausbaus von Flüssiggas-Importen sei die Situation sehr kritisch. "Wir können weiterhin in eine Mangellage rutschen", betont Lorenz.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.