Djokovic wird nach Rekordsieg von Emotionen übermannt
n-tv
Novak Djokovic verspürt "immer noch den Hunger". Die Jagd nach Bestmarken treibt den unermüdlichen Serben auch bei den US Open an. Er lässt sich weder von seinen Gegnern noch von unangenehmen Bedingungen bezwingen. Die Zuneigung der Fans wächst. In einem Moment wird er sentimental.
Für Novak Djokovic schlüpft selbst Coco Gauff gern in die Rolle der Stadionsprecherin. Nach ihrem eigenen Halbfinaleinzug bei den US Open schnappte sich der amerikanische Publikumsliebling das Mikrofon im Arthur Ashe Stadium und kündigte mit einem Freudenschrei das folgende Spiel des serbischen Superstars an. "Novak ist ein Spieler, den es nur einmal in einer Generation gibt", schwärmte die 19 Jahre alte Gauff zuvor beim Grand-Slam-Turnier in New York vom erfolgreichsten Tennisspieler der Geschichte. "Ich habe Novak immer gegen Roger und Rafa gesehen, das ist höchstes Tennis."
Roger - Roger Federer - ist in sportlicher Rente. Rafa - Rafael Nadal - kämpft um ein letztes Comeback. So ist Djokovic als einzig verbliebener der Großen Drei auch bei diesen US Open die Hauptattraktion bei den Herren. Mit 6:1, 6:4, 6:4 beendete der 36-Jährige in der schwülen Mittagshitze von New York die Hoffnungen des Amerikaners Taylor Fritz und trifft direkt auf den nächsten Favoriten der Heim-Fans - den 16 Jahre jüngeren Ben Shelton. Mit seiner 47. Halbfinalteilnahme bei einem Grand Slam holte sich Djokovic auch diesen alleinigen Rekord und liegt nun vor Federer.
In den Jubel über die nächste Bestmarke mischten sich bei Djokovic auch sentimentale Gefühle. "Dieser Sport hat mir so viel gegeben in meinem Leben. Ich komme aus Serbien, einem in den 1990er-Jahren vom Krieg zerrissenen Land. Ich musste mich mit meiner Familie vielen Widrigkeiten stellen, um überhaupt nur reisen und international Sport betreiben zu können", sagte er auf dem Platz und deutete auf seine Eltern auf der Tribüne: "Ohne ihre Liebe und ihre unglaublichen Opfer wäre ich nicht hier."