Bundesliga-Schiris pfeifen zur Fastenbrech-Pause
n-tv
Im Ramadan ist Muslimen das Essen und Trinken zwischen Sonnenaufgang und -untergang verboten. Für Sportlerinnen und Sportler ist das eine besondere Herausforderung. Damit der Zeitraum nicht noch unnötig länger wird, werden erstmals in der Fußball-Bundesliga Spiele unterbrochen. Offiziell geregelt ist dies nicht.
Es war nicht besonders heiß, noch gab es andere klimatische Extreme, die für eine Trinkpause sprachen. Trotzdem hat Schiedsrichter Bastian Dankert am Sonntag das Spiel zwischen RB Leipzig und der TSG Hoffenheim (3:0) in der Fußball-Bundesliga für eine Trinkpause unterbrochen. Grund war das Fastenbrechen im Ramadan.
Als um kurz vor 20 Uhr die Sonne in Leipzig unterging, durfte etwa Leipzigs Verteidiger Mohamed Simakan seinem muslimischen Glauben folgend nach Stunden wieder Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen. Der 21-jährige Franzose bekam Berichten zufolge Energie-Gel und einen Energie-Riegel, auch die anderen Spieler beider Teams gingen zur Bank und tranken. Zwei Minuten später ging die Partie weiter.
Dankert handelte so unaufgeregt wie wenige Tage zuvor schon sein Kollege Matthias Jöllenbeck. Im Bundesliga-Nachholspiel zwischen dem FC Augsburg und dem 1. FSV Mainz 05 (2:1) war dieser der Bitte von Mainz-Kapitän Moussa Niakhaté nachgekommen und hatte eine sowieso existente Unterbrechung etwas verlängert. "Er hat mich gefragt, ob er nach Sonnenuntergang etwas trinken könne, da er Moslem ist und aktuell Ramadan sei. Sowas hatte ich davor auch noch nie erlebt", sagte Jöllenbeck der "Bild"-Zeitung. "Selbstverständlich habe ich dem aber zugestimmt, als das Spiel unterbrochen war, habe ich ihm Bescheid gegeben und gewartet, bis er fertig war", so der praktizierende Arzt weiter. Der Franzose Niakhaté bekam zwei Flaschen von Torwart Robin Zentner gereicht, trank, bedankte sich anschließend mit einem Handschlag bei Jöllenbeck - und weiter ging es.