Bayer hadert mit Regeln, St. Pauli mit Schiri
n-tv
Nach zuletzt schwierigen Tagen treffen die Schiedsrichter in den beiden höchsten deutschen Fußballligen am Wochenende einige bemerkenswerte Entscheidungen - vor allem in Bochum, Nürnberg und Berlin. Der FC St. Pauli dagegen hadert mit dem Unparteiischen, und das ist verständlich.
In den Tagen vor dem 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga hatten die Schiedsrichter einiges an Kritik einzustecken. Christian Dingert etwa wurde vom Sportgericht des DFB scharf dafür gerügt, zum Auswechselchaos im Spiel des SC Freiburg gegen den FC Bayern München entscheidend beigetragen zu haben: Er sei seinen Pflichten "in mehrfacher Hinsicht schuldhaft nicht nachgekommen", es gebe ein "gravierendes Fehlverhalten des Schiedsrichterteams in seinem originären Verantwortungsbereich", hieß es in dem am Freitag ergangenen Urteil zum Einspruch der Breisgauer.
Im Nachholspiel zwischen dem FC Augsburg und dem 1. FSV Mainz 05 unter der Woche wiederum traf Matthias Jöllenbeck zugunsten der Gastgeber eine Elfmeterentscheidung, die er kurz nach dem Schlusspfiff im Interview des Senders Sky in beachtlicher Offenheit selbst als klaren Fehler bezeichnete. Der Video-Assistent hatte jedoch nicht eingegriffen.
An diesem Wochenende dagegen waren die Entscheidungen der Unparteiischen oft bemerkenswert gut, auch in Spielsituationen, die nur selten vorkommen und zudem eine regeltechnische Herausforderung sind. So wie die Ausführung des - vertretbaren - Strafstoßes, den Referee Felix Zwayer in der Partie zwischen dem VfL Bochum und Bayer 04 Leverkusen (0:0) nach 64 Minuten den Gästen zusprach. Moussa Diaby glitt beim Schuss aus und schoss sich den Ball dadurch mit seinem linken Fuß gegen den rechten. Die Kugel flog ins Tor, und schon aufgrund ihrer merkwürdigen Flugbahn dürfte Zwayer klar gewesen sein: Da stimmte etwas nicht, das war nicht regelkonform.