Ausnahme-Triathlet mit "Wehmut" zur letzten großen Qual
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Einmal noch Ironman, einmal noch die ultimative Qual: Jan Frodeno beendet seine Karriere bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza. Der vierte Titel könnte drin sein, auch weil die ärgste Konkurrenz fehlt. Was danach kommt, ist für den langjährigen Dominator offen.
Auf seiner Abschiedstournee spürt der sonst so coole Jan Frodeno plötzlich "Wehmut" in Dauerschleife. "Ein letztes Mal noch dies und jenes tun, ein letztes Mal noch diese Einheit schwimmen, die ich Hunderte Male absolviert habe. Es gibt einige letzte Male. Und da ist innerlich die ein oder andere Träne geflossen", gestand der dreimalige Ironman-Weltmeister. Vor seinem letzten großen Rennen fahren die Gefühle Achterbahn.
Er spüre "von allem ein bisschen. Respekt, etwas Angst, auch Vorfreude", führte der 42-Jährige aus. Die erstmals in Nizza ausgetragene WM soll zum krönenden Abschluss einer großartigen Laufbahn werden. Das Rennen am Sonntag (6.50 Uhr/HR) werde "die größte Herausforderung meiner Karriere", so Frodeno in der "Welt am Sonntag": "Wegen all der Höhenmeter beim Radfahren, nach den Verletzungen, bei dem ganzen Drum und Dran eines letzten Rennens."
Eigentlich war der letzte große Auftritt ja schon für das Jahr 2022 geplant, doch der Körper spielte nicht mit. Wegen eines Teilrisses der Achillessehne musste Frodeno die Nachhol-WM in Utah sausen lassen. Es folgte ein Fahrradsturz im Sommer, infolgedessen sich seine Hüfte entzündete und der Hawaii-Traum platzte. Gleich dreimal musste er wegen des nach eigener Aussage "toxischen Cocktails" unters Messer, bangte zeitweise gar darum, jemals wieder normal gehen zu können.