Anschlag auf BVB-Profis wirkt noch immer nach
n-tv
Der Bombenanschlag auf die BVB-Profis vor fünf Jahren sorgte für Entsetzen. Der Mannschaftsbus, auf den es der Attentäter abgesehen hat, hält weitgehend stand, nur wenige Spieler werden körperlich verletzt. Doch die Seele leidet weiter. Auch, weil die Fassungslosigkeit über das heimtückische Motiv noch immer groß ist.
Traumatische Erinnerungen an den perfiden Anschlag sind selten geworden. Wenn sich die Dortmunder Fußball-Profis - wie damals - im Teambus aus dem L'Árrivée-Hotel auf den Weg zum heimischen Stadion machen, findet die Hecke an der Ausfahrt der mondänen Herberge kaum noch Beachtung. Dass dort vor fünf Jahren bei der Abfahrt zum Viertelfinale in der Champions League gegen Monaco drei Sprengsätze detonierten, bereitet den einstigen Leidtragenden nach Einschätzung von Vereinsboss Hans-Joachim Watzke mittlerweile keine schlaflosen Nächte mehr: "Die Spieler, die betroffen waren, haben es verarbeitet."
Die quälenden Gedanken an den 11. April 2017 abzuschütteln, fiel den meisten Profis jedoch nicht leicht. Noch Monate nach dem Attentat sprachen viele Spieler beim Prozess gegen den Attentäter freimütig von Beklemmungen und Schlaflosigkeit. Vor allem der beim Anschlag am Arm verletzte und mittlerweile nach Spanien gewechselte Marc Bartra gewährte einen tiefen Blick in sein Innenleben: "Ich hatte Todesangst. Ich fürchtete, meine Familie nie wiederzusehen." Ähnlich erschüttert äußerte sich Torhüter Roman Weidenfeller: "Der Vorfall hat mein Leben verändert."
Nur mit viel Glück entgingen die meisten Bus-Insassen wie die deutschen Nationalspieler Matthias Ginter oder Julian Weigl schweren Verletzungen, als fingerlange Metallbolzen nach der Detonation von drei Bomben einige Scheiben zerschlugen und sich zum Teil in Kopfstützen der Sitze bohrten.