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"Wie verwirrte, talentierte Menschen, die seltsam laufen"
n-tv
Die englische Fußball-Nationalmannschaft verliert erstmals unter Interimscoach Carsley. Nach der Blamage in der Nations League vor eigenem Publikum gegen Griechenland spricht der Trainer auch über seine Zukunft. Er hofft, dass er seinen Ex-Job zurückbekommt.
Ein bisschen könnte sich Lee Carsley nun wie Gareth Southgate fühlen. Nach seiner ersten Niederlage als Interimstrainer der englischen Fußball-Nationalmannschaft sah sich Carsley heftiger Kritik ausgesetzt, die Southgate aus seiner Zeit als Coach der Three Lions nur zu gut kennt. "Wie verwirrte, talentierte Menschen, die seltsam laufen", schrieb der "Guardian" zum Starensemble und die "Sun" leitete ihren Bericht zum 1:2 gegen Griechenland mit den Worten ein: "Ziehen Sie die Handbremse an, legen Sie die Fesseln an, machen Sie England wieder langweilig."
Nach Siegen in Irland und gegen Finnland sorgte die Nations-League-Niederlage in Wembley für große Ernüchterung. Einer der Hauptkritikpunkte: Carsley verzichtete in Abwesenheit des angeschlagenen Bayern-Angreifers Harry Kane auf einen gelernten Mittelstürmer. Zudem präsentierte sich seine Mannschaft in der Defensive fehleranfällig.
"England war bei der 1:2-Niederlage gegen Griechenland chaotisch und unterlegen - Lee Carsley schien auf dem Weg zu seiner Krönung als Nachfolger von Gareth Southgate zu sein, doch das war ein böser Stolperer", schrieb die "Daily Mail". Die Zeitung sprach von einem "Realitätscheck" für den Trainer und für "diejenigen, die zu glauben schienen, dass England ohne Gareth Southgate als Trainer automatisch die Weltmeisterschaft 2026 und auch die nächste Europameisterschaft gewinnen würde".