
Wer ohne Überweisung zum Facharzt will, soll draufzahlen
n-tv
Mal schnell einen Termin beim Orthopäden oder Hausarzt buchen? Das soll in Zukunft nicht mehr möglich sein oder den Patienten Geld kosten - so zumindest die Pläne der künftigen schwarz-roten Bundesregierung. Das Ziel: eine schnellere Terminvergabe und Einsparungen in Milliardenhöhe.
Die Bundesärztekammer unterstützt schwarz-rote Pläne, den Zugang zu Fachärzten über ein "verbindliches Primärarztsystem" zu steuern. "Eine wirklich smarte Patientensteuerung könnte helfen, die knappen ärztlichen Ressourcen viel effizienter zu nutzen und auch die Kosten insgesamt spürbar zu senken", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Hausarzt sollte erste Anlaufstelle sein und nur im Bedarfsfall an Fachpraxen weiterleiten, erläuterte Reinhardt.
Die Arbeitsgruppe Gesundheit in den Koalitionsverhandlungen schlägt ein "verbindliches Primärarztsystem" vor. Die Haus- und Kinderärzte sollen dann aber freie Arztwahl haben. Ausnahmen sollen für die Augenheilkunde und die Gynäkologie gelten. Auch für Patienten mit chronischen Erkrankungen soll eine besondere Lösung erarbeitet werden.
Das Ziel? Union und SPD versprechen sich so eine schnellere Terminvergabe sowie eine zielgerichtetere Versorgung. Zudem gehen sie von Einsparungen aus, die im Jahr 2028 zwei Milliarden Euro erreichen.