
Wachstum am PKW-Markt täuscht wohl
n-tv
Die deutschen Autobauer melden steigende Verkäufe. Doch die Zahlen sind trügerisch. Nach dem weitgehenden Ende der Material- und Lieferprobleme würden nun die schon vor längerem bestellten Fahrzeuge endlich ausgeliefert, sagen Experten. Neue Aufträge kämen hingegen eher spärlich.
Die Autohersteller kommen mit ihren Verkaufszahlen weiter nicht vom Fleck. Die Zahl der Neuzulassungen legte im September zwar kräftig um 14 Prozent auf rund 225.000 zu, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Eine Trendwende ist das allerdings nicht, denn im Vorjahr war der Pkw-Absatz wegen Materialmangels besonders niedrig gewesen. "Der September sieht optimistischer aus, als er ist", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Die Zahlen spiegelten lediglich den hohen Auftragsbestand vorangegangener Monate wider, in denen die Autobauer die Nachfrage wegen fehlender Bauteile kaum bedienen konnten. Inzwischen würden die Fabriken wieder besser mit Bauteilen beliefert und die Orders abgearbeitet.
"Die Produktion läuft wieder einigermaßen rund", sagte Dudenhöffer, der das CAR-Institut in Duisburg leitet. Die Kunden hielten sich wegen der hohen Inflation und Rezessionsängsten inzwischen jedoch zurück. Neue Aufträge hereinzuholen, sei derzeit äußerst mühselig. "Ein Kippeffekt von einer Angebotsknappheit in einen Kundenmangel oder eine Nachfrageschwäche zeichnet sich immer stärker ab."
Schwierig bleibt die Lage bei den reinen Elektroautos, deren staatliche Förderung zum Jahresende gedeckelt wird. Laut KBA kamen im September rund 44.400 Batterie-Autos neu auf die Straßen und damit fast ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Inzwischen verfügt fast jeder fünfte Neuwagen über einen reinen Elektromotor.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.