
Verkehrsclub will Nachfolger für Neun-Euro-Ticket
n-tv
Der Erfolg des Neun-Euro-Tickets soll konserviert und fortgeführt werden. Der Verkehrsclub Deutschland schlägt dafür das Länder-PlusTicket vor und fordert deutlich weniger Verkehrsverbünde. Die würden vom bundesweiten Fahren abschrecken. Durch ganz Deutschland soll es für 135 Euro im Monat gehen.
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) schlägt die Einführung überregionaler und bundesweiter Abo-Modelle für den Regionalverkehr als Nachfolge für das Neun-Euro-Ticket vor. "Wir müssen aufhören, den öffentlichen Verkehr aus Verbundsicht zu betrachten, und anfangen, von den Fahrgästen aus zu denken", erklärte VCD-Chefin Kerstin Haarmann. Es brauche daher dauerhaft Zeitkarten für bundesländer-übergreifende und sogar deutschlandweite Fahrten im Nahverkehr.
Die bisherige Nutzung des Neun-Euro-Tickets sieht der VCD als einen "überwältigenden Erfolg", an den es anzuknüpfen gelte. Es habe sich gezeigt, dass es unter anderem die unübersichtliche Tarifstruktur sei, die Menschen davon abhalte, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. "Wer sich auf einer Deutschlandkarte die Grenzen der Verbundtarife anschaut, fühlt sich in die Kleinstaaterei des Mittelalters versetzt", erklärte Haarmann.
Der Umweltverband schlägt die Einführung sogenannter Länder-PlusTickets zum Preis von je 75 Euro monatlich für insgesamt acht Großräume vor. "Damit würde es zum Beispiel für Berlin und Brandenburg oder für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland eine zusammenhängende Tarifzone geben." Auch für bundesweites Reisen im Regionalverkehr solle es dauerhaft Zeitkarten geben, hier schlägt der VCD einen Preis von 135 Euro monatlich vor. Daneben könnte es günstigere Jobtickets für etwa 60 Euro im Monat und noch deutlich preiswertere Sozialtickets für Leistungsempfänger sowie für Schüler, Auszubildende und Studierende geben. Die sollen 30 Euro monatlich kosten.