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US-Industrie trotzt Lieferengpässen
n-tv
Die Auftragslage und Produktionssituation von US-Firmen gestaltet sich im Februar deutlich besser als erwartet. Experten gehen davon aus, dass dies eine baldige Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed wahrscheinlich macht. Diese steht wegen der extremen Inflation ohnehin unter Druck.
Die US-Industrie hat trotz Corona-Pandemie und Lieferengpässen einen Lauf. Der Einkaufsmanagerindex im Februar legte überraschend deutlich auf 58,6 Zähler von 57,6 Punkten im Januar zu, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 58,0 Zähler gerechnet. Das Barometer liegt nun relativ weit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Einkaufsmanagerindex ist ein Frühindikator, der verschiedene Kategorien wie Auftragseingang oder Produktion in den Blick nimmt.
Laut den Volkswirten der Helaba untermauern die Zahlen das Szenario eines fortgesetzten Wachstums des Verarbeitenden Gewerbes: "Die US-Notenbank Fed dürfte sich in der Absicht bestärkt sehen, die Zinsen noch in diesem Monat zu erhöhen." Eine Erhöhung um einen Viertel Prozentpunkt erscheine dabei als wahrscheinlichstes Szenario.
An den Märkten war zuletzt auch vor dem Hintergrund der russischen Invasion der Ukraine die Erwartung an einen kräftigen ersten Zinsschritt in Höhe von einem halben Prozentpunkt geschwunden. Notenbankchef Jerome Powell, auf dessen Terminkalender am Mittwoch und Donnerstag Anhörungen im Kongress stehen, hat eine Zinswende für März signalisiert und die Finanzmärkte auf weitere Erhöhungen vorbereitet. Die Fed gerät angesichts der anziehende Teuerung unter Zugzwang, den Kurs zu straffen. Die Verbraucherpreise sind im Januar mit 7,5 Prozent so kräftig gestiegen wie seit rund 40 Jahren nicht mehr.