Supertrainer Hansi Flick zähmt das Westfalenstadion
n-tv
Der gute Start von Hansi Flick in Barcelona ist beinahe vergessen. Längst läuft nicht mehr alles rund. Ausgerechnet bei der Rückkehr nach Deutschland aber zeigen sich die Katalanen von ihrer besten Seite. Flick ist stolz, der BVB hingegen erschüttert.
Nach mitreißenden, das Dortmunder Westfalenstadion immer wieder aufrüttelnden Minuten breitete sich in der 86. Minute Schockstille aus. Nach einer eigenen Ecke hatte ein unaufmerksamer Pass von Nationalspieler Pascal Groß die erste Heimniederlage des BVB in der Champions League seit drei Jahren eingeleitet. Ferran Torres schloss aus spitzem Winkel einen Konter ab und nur ganz im Norden des Stadions jubelten die mitgereisten Fans aus Barcelona. Dem Rest verschlug es für kurze Zeit die Stimme. Wenige Minuten später, mit dem Abpfiff des französischen Schiedsrichters Francois Letexier, waren sie aus anderen Gründen geschockt.
Mit 2:3 (0:0) unterlagen die Westfalen Hansi Flicks FC Barcelona. Der ehemalige Bundestrainer war stolz auf seine Mannschaft, die nun mit 15 Punkten auf Platz zwei der neuen Champions-League-Tabelle steht. Der 59-Jährige hatte mit Doppeltorschützen Ferran Torres den Sieg eingewechselt und in einem der "Tempel der Königsklasse" eine erste richtige Krise in seiner neuen sportlichen Heimat abgewendet.
Der BVB muss dagegen mit zwölf Punkten aus sechs Spielen um den direkten Einzug ins Achtelfinale bangen und sehr wahrscheinlich für längere Zeit ohne nur einen einzigen Innenverteidiger auskommen. Mit der letzten Aktion des Spiels verletzte sich Nico Schlotterbeck am Sprunggelenk. Er wurde direkt aus dem Stadion ins Krankenhaus verbracht. Die Diagnose dürfte den Dortmundern nicht gefallen. Sie müssen bereits auf Niklas Süle und Waldemar Anton verzichten. Auch Außenverteidiger Julian Ryerson konnte das Spiel nicht beenden. Er musste bereits zur Halbzeit vom Platz. Die Dortmunder hängen in den letzten Wochen des Jahres 2024 in den Seilen.