Selenskyj: Russland erwägt Terrorangriff auf AKW Saporischschja
n-tv
Die Angst vor einer nuklearen Katastrophe an dem AKW Saporischschja flammt seit Beginn des Krieges in der Ukraine immer wieder auf. Informationen des ukrainischen Geheimdienstes zufolge soll Russland einen Angriff vorbereiten. Moskau spricht von "weiteren Lügen".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem geplanten "Terrorangriff" der russischen Streitkräfte auf das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine gewarnt. Nach Informationen des ukrainischen Geheimdienstes SBU werde ein Angriffs-Szenario, einschließlich der Freisetzung radioaktiver Strahlung, von Russland in Erwägung gezogen, teilte Selenskyj auf Telegram mit. "Sie haben alles dafür (für den Angriff) vorbereitet."
Zugleich warnte Selenskyj, dass ein solcher Angriff auf Europas größtes AKW Folgen weit über die Ukraine hinaus haben könnte. "Radioaktivität kennt keine Grenzen", sagte er. Die russische Führung wies die Anschuldigungen zurück. "Das ist eine weitere Lüge. Wir hatten lediglich Kontakt mit der IAEA (Internationale Atomenergiebehörde)", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Der IAEA-Chef Rafael Grossi hatte das größte Atomkraftwerk Europas in der vergangenen Woche inspiziert.
Grossi hat das AKW seit der Besetzung durch russische Kräfte im März des vergangenen Jahres mehrmals besucht. Die Sicherheit des Kraftwerks wurde immer wieder durch Angriffe und Kämpfe in der Umgebung bedroht, für die sich Moskau und Kiew gegenseitig die Schuld geben. Die teilweise Zerstörung des Staudamms Kachowka bei einem Angriff Anfang Juni hat der IAEA zufolge die "ohnehin prekäre" Sicherheitslage noch verschärft.