
Sachsen wirbt mit attraktiven Angeboten um Juristennachwuchs
n-tv
Juristen sind wie andere Berufsgruppen ein rares Gut. Deshalb ist auch Sachsen bestrebt, möglichst viele Jurastudenten im Freistaat zu halten. Zudem richtet sich der Blick auf andere Bundesländer.
Dresden (dpa/sn) - Sachsen wirbt mit zunehmendem Erfolg in anderen Bundesländern um Juristennachwuchs. "Wir akquirieren schon jetzt viele unserer Referendare außerhalb Sachsens und hoffen darauf, dass sie auch nachher bei uns bleiben", sagte Justizministerin Constanze Geiert (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. In anderen Bundesländern müssten angehende Juristen oft auf einen Platz für das Referendariat warten. "Bei uns in Sachsen gibt es keine Wartelisten. Zudem liegen wir bei der Bezahlung von Referendaren an der Spitze"
Sachsens Justiz befindet sich momentan in einem Generationswechsel. Nach Angaben des Ministeriums gehen bis zum Jahr 2030 mehr als die Hälfte aller Richterinnen und Richter in Rente, bei den Staatsanwälten ist es ebenso. Mit Beginn des Wintersemesters 2024/2025 habe man zwar nun an der Universität Leipzig rund 3.600 Jurastudentinnen und -studenten. "Wer aber jetzt mit dem Studium angefangen hat, ist 2030 noch nicht fertig. Es gilt also einen bestimmten Zeitraum zu überbrücken."
Geiert zufolge will Sachsen mit attraktiven Angeboten eine Arbeit in der Justiz schmackhaft machen. "Wir müssen all die Jahrgänge, die jetzt bei uns sind, in Sachsen halten." Schon für Studierende seien die Bedingungen gut. Als Beleg nannte die Ministerin unter anderem die E-Klausur im ersten und zweiten Staatsexamen. Man müsse sie nicht mehr stundenlang mit der Hand schreiben, sondern könnten das am Rechner tun. Im ersten Staatsexamen hätten mehr als 90 Prozent der Studierenden davon Gebrauch gemacht.