Sachsen-Anhalts Polizisten greifen häufiger zur Dienstwaffe
n-tv
Mehr als einmal pro Tag zieht im Schnitt ein Polizist in Sachsen-Anhalt die Dienstwaffe. Der Grund ist meistens derselbe.
Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Polizisten haben in den vergangenen Jahren häufiger zur Dienstwaffe gegriffen. 2021 gebrauchten die Beamten in der Summe 522 Mal ihre Schusswaffe, wie eine Sprecherin des Innenministeriums sagte. Im Jahr davor weist die Statistik 597 solcher Fälle auf. Die Zahlen zeigen seit Jahren eine steigende Tendenz. Zum Vergleich: 2014 zählte das Innenministerium 276 Fälle, bei denen Polizisten ihre Waffe nutzten.
Die Schusswaffenanwendung ist nicht mit einem Schuss gleichzusetzen. In die Statistik geht auch das bloße Ziehen der Schusswaffe ein. "Man spricht dabei von einer entschlossenen Sicherungshaltung beziehungsweise einer entschlossenen Schießhaltung", erklärte die Sprecherin.
Im vergangenen Jahr richteten sich der Gebrauch der Dienstwaffe lediglich vier Mal gegen Menschen. Ein Mensch wurde dabei verletzt. In einem Fall gab ein Polizist einen Warnschuss ab. Der mit Abstand größte Teil macht seit Jahren laut Statistik das Töten gefährlicher, kranker oder verletzter Tiere aus. Knapp 500 Mal war das 2021 der Anlass des Dienstwaffengebrauchs. In acht Fällen richteten sich die Nutzung "gegen sonstige Sachen".