Der SPD bleibt nur das Hoffen auf ein Wunder
n-tv
Die SPD hat ein Programm, von dem sie überzeugt ist. Sie hat einen Kanzlerkandidaten, der nach außen nicht mehr infrage steht. Nun muss es halt irgendwie nach vorne gehen in den Umfragen. Wie genau, bleibt auf dem Bundesparteitag unklar.
"Wunder gibt es immer wieder", trällerte Katja Ebstein in den Jahren der Kanzlerschaft von Willy Brandt. Ein gutes halbes Jahrhundert später bleibt den Sozialdemokraten kaum mehr als das: Hoffen auf ein Wunder in den verbleibenden 43 Tagen bis zur Bundestagswahl am 23. Februar, damit Olaf Scholz Regierungschef bleibt. Der Bundesparteitag in Berlin jedenfalls bot keinen Hinweis darauf, wie der SPD mit einem neuen Ansatz noch eine grundlegende Trendwende in den Umfragen gelingen könnte. Es muss auch so gelingen, mit dem bekannten Programm, mit dem bekannten Kanzlerkandidaten.
Hoffnung in eher aussichtsloser Lage macht der Partei erstens, dass viele Menschen - anders als den Kandidaten Scholz - das SPD-Wahlprogramm noch nicht kennen. Und zweitens, dass ebenso viele Wählerinnen und Wähler sich noch kein klares Bild vom in allen Umfragen haushoch führenden Unionskandidaten Friedrich Merz gemacht haben. Entsprechend viel Mühe verwendet die SPD darauf, Merz als unerfahrenen und charakterlich ungeeigneten Kanzlerkandidaten darzustellen, dem es vor allem auf die Interessen der oberen Zehntausend ankomme. Drittens ist auch die Hoffnung nicht tot in der SPD, dass sich die Union unter dem Eindruck sinkender Zustimmungswerte doch noch selbst ein Bein stellt.
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