Wagenknecht-Partei macht Nastić zur Spitzenkandidatin
n-tv
Das BSW Hamburg zieht mit der Bundestagsabgeordneten Nastić an der Spitze in den Bundestagswahlkampf. Dabei hatte die Partei zuvor noch mitgeteilt, dass die 44-Jährige eine Auszeit nehmen wolle.
Hamburg (dpa/lno) - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Hamburg zieht überraschend doch mit der Bundestagsabgeordneten Żaklin Nastić an der Spitze in den Wahlkampf für die Bundestagswahl am 23. Februar. Bei einer Aufstellungsversammlung im Bürgersaal Wandsbek wählten am Samstag 19 von 26 BSW-Mitglieder die 44-Jährige auf Listenplatz eins. Bei einer Enthaltung votierten sechs Mitglieder gegen die frühere Hamburger Linken-Vorsitzende. Das entspricht einer Zustimmung von 73 Prozent. Nastić hatte keinen Gegenkandidaten. Platz zwei ging an Co-Parteichef Konstantin Eulenburg.
Noch am Freitag hatte die Partei eine Pressemitteilung verschickt, nach der sich Nastić eine Auszeit nehme und nicht für den Listenplatz eins kandidiere. "Nach Jahren intensiver politischer Arbeit möchte ich mir Zeit nehmen, um mich von den Anstrengungen zu erholen und neue Kraft zu schöpfen", wurde Nastić darin zitiert. Stattdessen freue sie sich, dass ihr langjähriger Berater Eulenburg ihre Arbeit fortführen wolle. Am Samstag war beim BSW dann von einem Missverständnis die Rede.
Nastić sagte, viele Menschen aus ganz Deutschland hätten sie ermutigt doch noch einmal anzutreten. Sie habe zwar nach all dem Stress, nach all den medialen Angriffen, ja sogar nach Morddrohungen überlegt, nicht mehr zu kandidieren. Aber dann habe sie sich in Absprache mit Eulenburg entschieden, doch noch einmal anzutreten. Nastić sitzt seit 2017 im Deutschen Bundestag, zunächst für die Linken, jetzt für das BSW.