
Rechte Zweifel lasten auf der Heim-EM
n-tv
Wenige Tage vor dem Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland gewinnen vor allem rechte Parteien bei der Europawahl dazu. Das Turnier soll den Kontinent einen, kann es das schaffen?
Ein Europa. Ein Gefühl. Ein Fußball. Es ist nur eine Werbebande, die links vor dem Pressekonferenz-Pult im EM-Quartier vor Niclas Füllkrug steht. Doch nach dem Europawahlabend am Sonntag hat sie einen übertragenen Sinn. Bei der Wahl haben europaweit wenige Tage vor Turnierbeginn vor allem rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien dazugewonnen: In Österreich wird die FPÖ stärkste Kraft, in Frankreich die Le-Pen-Partei. Und in Deutschland haben fast 16 Prozent die AfD gewählt.
Er empfinde es als schwer, sich politisch zu äußern, sagt Füllkrug darauf angesprochen. "Ich möchte grundlegend jedem seine Meinung lassen." Er finde Beeinflussung ganz schlecht, was diese Themen angeht. Und doch bezieht er Stellung: "Grundsätzlich ist mir aber wichtig, dass wir im Fußball zumindest einmal vorleben, was wir für richtig halten oder das, was wir auch vorleben wollen." Eben Gemeinschaft.
Auf den Fußball kommt in diesem Sommer eine große Aufgabe zu. Die Europameisterschaft soll ein Fest der Demokratie werden. "United by Football, vereint im Herzen Europas", lautet das Motto. Die vier Wochen vom 14. Juni bis zum 14. Juli sollen den Kontinent einen, der schwierige Jahre hinter sich hat. Die Ausgangslage ist schwierig: Normalerweise geht die EU immer gestärkt aus Krisen hervor. Nach der Corona-Pandemie und dem russischen Angriff auf die Ukraine scheint diese Fähigkeit verloren gegangen zu sein. Bei den Wahlen gewinnen vor allem diejenigen, die sich weniger Europa wünschen.