Prüfung auf weitere Straftaten nach Flüchtlingsheim-Brand
n-tv
Rostock/Groß Strömkendorf (dpa/mv) - Die Ermittler prüfen im Fall der zerstörten Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf bei Wismar noch weitere Vergehen des mutmaßlichen Brandstifters. Hierzu zähle auch ein Kabinenbrand auf dem in Wismar im Bau befindlichen Kreuzfahrtschiff "Global Dream", wie das Polizeipräsidium in Rostock am Donnerstag bestätigte. Auch bestehe der Verdacht eines Sexualdelikts. Zuvor hatte der Sender Ostseewelle berichtet.
Bisherigen Angaben nach ist der 32-jährige Feuerwehrmann bereits dringend tatverdächtig im Fall der Flüchtlingsunterkunft sowie weiteren Bränden - unter anderem in einem Waldstück und einem Carport. Außerdem ist er laut der Staatsanwaltschaft in Schwerin verdächtig, 15 weitere Brände seit April dieses Jahres gelegt zu haben.
Wie die Staatsanwaltschaft angab, dauern die Ermittlungen an: "Erst nach deren Abschluss kann über einen hinreichenden Tatverdacht, der Voraussetzung für eine Anklageerhebung ist, entschieden werden", so eine Sprecherin.
Das reetgedeckte ehemalige Hotel in Groß Strömkendorf war in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober weitgehend abgebrannt. Die 14 ukrainischen Bewohner der Unterkunft und ihre drei Betreuer konnten sich unverletzt aus dem Gebäude retten. Die Tat schlug hohe Wellen, noch am selben Tag besuchten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Brandort.