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Pfandbriefbank bemüht sich um Zuversicht
n-tv
Hohe Zinsen und der anhaltende Trend zum Homeoffice setzen der Pfandbriefbank zu. Der Immobilienfinanzierer muss mehr Geld auf die hohe Kante packen, um etwaige Risiken zu puffern. Für das laufende Jahr rechnet die Bank derweil für eine leichte Entspannung der Lage.
Die von der Immobilienkrise gebeutelte Deutsche Pfandbriefbank (pbb) rechnet für das laufende Jahr mit einer leichten Entspannung am Markt. Die Risikovorsorge werde 2024 niedriger ausfallen, aber immer noch überdurchschnittlich hoch, erklärte die Bank vor der Bilanzpressekonferenz. In den USA dürften die Preise für Gewerbeimmobilien im ersten Halbjahr noch einmal zurückgehen, in Europa werde die Entwicklung moderater sein.
Im abgelaufenen Jahr hatte die pbb ihre Rückstellungen für faule Kredite auf 212 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Das drückte das Ergebnis vor Steuern von 213 Millionen auf nur noch 90 Millionen Euro. Die Dividende soll deshalb gestrichen werden. Im vergangenen Jahr waren noch 0,95 Euro je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet worden.
"Wir haben einen realistischen Blick auf die aktuelle Marktlage mit ihren Chancen und Risiken", sagte der neue Vorstandschef Kay Wolf. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir gut durch diese zugegebenermaßen schwierige Marktphase kommen werden." Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Pfandbriefbank mit einem geringeren Neugeschäft in einer Bandbreite von sechs Milliarden bis sieben Milliarden Euro. Damit sollte das Bestandsportfolio weitgehend stabil bleiben. Bei steigenden Margen im Neugeschäft sollen die Zins- und Provisionseinnahmen nach zuletzt 485 Millionen nun bei 475 Millionen bis 500 Millionen Euro liegen. Die Aufwandsquote (Cost-Income-Ratio) schätzt der Konzern auf circa 50 Prozent.
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Im Kampf gegen die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 setzt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen hoch, um die Preise stabil zu halten. Dafür müssen die Währungshüter ein Minus von fast acht Milliarden Euro in den Bilanzen ausweisen. Das ist der höchste Verlust in der Geschichte der EZB.
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Die Marke mit dem Stern glänzt weniger hell als zuletzt. Der wichtige Markt China ist zunehmend ein Problem. Die Nachfrage nach Steckerautos liegt hinter den Erwartungen. Zweimal muss Mercedes die Erwartungen bremsen. Am Ende sackt das Ergebnis um ein Drittel ab. Die Dividende wird gekürzt. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
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Verdi ist im aktuellen Tarifstreit unzufrieden: In der zweiten Runde habe es kein Angebot gegeben. Daher versucht die Gewerkschaft, mit einem Branchenstreiktag ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Das bekommen Millionen Menschen am Freitag zu spüren. Dann fahren Bus und Bahn in sechs Bundesländern nicht.