
OPEC weitet Förderung kräftig aus - Preise geben nach
n-tv
Die weltgrößten Erdöl-Förderer wollen schrittweise die Förderkürzungen wieder zurücknehmen. Nun kündigen die Länder eine kräftige Ausweitung der täglichen Fördermenge an. Angesichts des absehbar steigenden Angebots fallen die Preise. Und angesichts der befürchteten Kojunkturschwäche sogar noch ein bisschen mehr.
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) plus ihre Verbündeten haben sich darauf geeinigt, die Ölförderungen im Mai stärker auszuweiten als erwartet. Die Ölpreise bauten daraufhin die Verluste aus. Nach einer Online-Sitzung des Formats OPEC+, erklärten acht der dort vertretenen Länder, dass sie die Fördermenge im nächsten Monat um 411.000 Barrel pro Tag - das entspricht drei Monatsschritten - erhöhen werden, und begründeten dies mit "gesunden Marktgrundlagen" und "positiven Marktaussichten". Die Erhöhung ist Teil eines größeren Plans, der ab April die schrittweise Aufhebung von Förderkürzungen im Volumen von insgesamt 2,2 Millionen Barrel täglich vorsieht.
Im europäischen Nachmittagshandel sinkt die Notierung von Nordseeöl der Rohölsorte Brent um 4,7 Prozent auf 69,95 Dollar pro Barrel, während die Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 4,9 Prozent auf 66,56 Dollar je Barrel fällt. Die Verluste wurden auch durch die Befürchtung angeheizt, dass die jüngsten Strafzölle von US-Präsident Trump das globale Wirtschaftswachstum insgesamt und damit auch die Nachfrage nach Öl dämpfen könnten.
Die Mitglieder von OPEC+ bestätigten, dass die schrittweisen Erhöhungen je nach den sich entwickelnden Marktbedingungen ausgesetzt oder rückgängig gemacht werden können. Sie bekräftigten außerdem ihre Absicht, alle seit Januar 2024 über die Quoten hinaus produzierten Mengen vollständig auszugleichen und bis zum 15. April aktualisierte Ausgleichspläne vorzulegen.

Das teilweise Einlenken von US-Präsident Donald Trump im internationalen Zollkonflikt sorgt für etwas Erleichterung bei Handelspartnern und für Euphorie an den Börsen. Trump hatte nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Allerdings ging er mit zusätzlicher Härte gegen China vor und erhöhte die Abgaben auf chinesische Einfuhren noch weiter. Sein Hin und Her bei den Zöllen lässt Beobachter staunen, vieles bleibt bei den eng aufeinander getakteten Ankündigungen Trumps im Unklaren. Und die daraus folgenden Marktschwankungen rufen viel Kritik hervor - und werfen Fragen nach möglichem Insider-Handel auf. Fragen und Antworten zum Stand der Dinge: