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Noch 86 Fußballprofis sind ungeimpft
n-tv
Mit täglich Zehntausenden Neuinfektionen nimmt die Pandemie in Deutschland ein erschreckendes Ausmaß an. Doch einige Fußballprofis entschieden sich gegen den schützenden Piks. DFL-Chef Seifert hat dafür kein Verständnis, aber eine Impfpflicht hält er für den falschen Ansatz.
Von den mehr als 1000 deutschen Vertragsfußballern in der Bundesliga und der 2. Bundesliga sind 86 bislang nicht geimpft. Diese Zahl nennt der Vorstandschef der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert, in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Er habe "überhaupt kein Verständnis dafür, wenn sich jemand nicht impfen lässt", macht Seifert in dem Gespräch klar. Auch für Profifußballer gelte, "was aus meiner Sicht für alle Bürger gilt: Lasst euch gefälligst impfen!" Zugleich wehrt sich der Bundesliga-Chef aber mit deutlichen Worten gegen Überlegungen mehrerer Ministerpräsidenten, für den Profifußball eine gesetzliche Impfpflicht einzuführen.
Die Landeschefs von Bayern und Nordrhein-Westfalen, Markus Söder von der CSU und Hendrik Wüst, ebenfalls CDU, hatten zuletzt solche Überlegungen geäußert. "Angesichts von teilweise mehr als 70.000 täglichen Neuinfektionen frage ich mich jetzt schon, ob es im Land nicht drängendere Probleme gibt als 86 ungeimpfte Fußballer", sagt Seifert dazu der SZ. "Wir haben bis heute nicht mal eine Impfpflicht in der Medizin oder für Lehrer, aber jetzt sollen sich die Beamten im Gesundheits- und im Arbeitsministerium damit beschäftigen, ob man ein Gesetz für 86 Menschen entwirft?"