
Netflix schafft Kehrtwende bei Abozahlen
n-tv
Netflix ist wieder gefragt: Nach einem deutlichen Rückgang der Nutzerzahlen Anfang des Jahres verkauft der Streaming-Pionier inzwischen wieder deutlich mehr Abos als erwartet. Das attraktive Programm lässt sich das Unternehmen aber auch einiges kosten.
Netflix hat im dritten Quartal dank erfolgreicher Serien wie "Stranger Things" und "Dahmer: Monster" wesentlich besser abgeschnitten als erwartet. Im Vierteljahr bis Ende September verbuchte der Streaming-Riese unterm Strich 2,4 Millionen neue Bezahlabos, wie er nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit erreichte Netflix im Jahresvergleich ein Nutzerwachstum von 4,5 Prozent und übertraf sowohl die eigene Prognose von einer Million Neukunden als auch die des Finanzmarkts deutlich. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit einem Kurssprung um über 10 Prozent.
Zum Quartalsende brachte Netflix es weltweit auf insgesamt gut 223 Millionen Nutzerkonten. Das Unternehmen geht davon aus, bis zum Jahreswechsel weitere 4,5 Millionen Kunden hinzuzugewinnen. Damit hat Netflix den Negativtrend der ersten sechs Monate 2022 zunächst gestoppt, als die Nutzerzahlen zwei Quartale nacheinander sanken. An das Wachstum vergangener Zeiten kommt der unter starkem Konkurrenzdruck von Rivalen wie Disney+, Hulu und HBO stehende Streaming-Anbieter aber noch nicht wieder heran - im Schlussquartal 2021 etwa hatte Netflix 8,3 Millionen an neuen Nutzern verbucht.
Um sich im scharfen Wettbewerb der Videodienste zu behaupten, nimmt auch Netflix viel Geld in die Hand. So fiel der Nettogewinn im jüngsten Vierteljahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 3,5 Prozent auf 1,40 Milliarden Dollar (1,42 Mrd Euro). Im laufenden Quartal rechnet das Unternehmen sogar nur mit einem Ergebnis von 163 Millionen Dollar. Immerhin scheinen sich die Investitionen auszuzahlen. Nicht nur die Nutzerzahlen und der Geschäftsausblick überraschten positiv, auch beim Umsatz übertraf Netflix mit einem Zuwachs um 6 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar die Markterwartungen.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.