
MV-Firmen sehen Warnstreiks im öffentlichen Dienst kritisch
n-tv
Nach einem Abschluss im Nahverkehr und einem Schlichtervorschlag für den öffentlichen Dienst scheint die Zeit der Warnstreiks in MV vorbei. Doch in der Wirtschaft haben sie Spuren hinterlassen.
Schwerin (dpa/mv) - Die Reihe von Warnstreiks im Nahverkehr und zahlreichen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes hat einer Umfrage der IHK Schwerin zufolge auch die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern belastet. Knapp die Hälfte der 530 an einer Blitz-Umfrage beteiligten Firmen habe über finanzielle Einbußen geklagt, die ihren Grund in den Arbeitsniederlegungen insbesondere im öffentlichen Nahverkehr und in Kitas gehabt hätten, teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) mit.
So seien weniger Kunden und Gäste in die Geschäfte gekommen. Personalausfälle im eigenen Unternehmen hätte zu Problemen bei Auslieferungen und Auftragsabarbeitungen geführt. Firmen hätten mit Arbeitszeitverlagerung, Diensttausch, zusätzlichen Home-Office-Tagen oder der Bildung von Fahrgemeinschaften reagiert. Vor allem aber Soloselbständige mit kleinen Kindern hätten vor großen Herausforderungen gestanden, da sie sich bei Kita-Schließungen oder dem Ausfall von Schulbussen selbst um die Betreuung kümmern mussten und so Arbeit liegenblieb.
Insgesamt hätten 58 Prozent der Umfrage-Teilnehmer angegeben, dass die Warnstreiks unmittelbare Auswirkungen auf ihre Mitarbeiter und somit auch auf den täglichen Betriebsablauf hatten. 87 Prozent seien der Meinung, dass der Zeitpunkt der Streikmaßnahmen angesichts der aktuellen Krisen in Deutschland und Europa unangemessen gewesen sei.