Mehr Geringverdiener bei Vollzeitkräften in Niedersachsen
n-tv
Voll arbeiten und doch deutlich weniger Geld bekommen als andere - Gewerkschafter weisen immer wieder auf die große Spannweite am Jobmarkt hin. Tarifbindung soll helfen, Ungleichgewichte zu dämpfen. Forscher nun legen eine neue Analyse vor, auch für den Nordwesten.
Hannover/Düsseldorf (dpa/lni) - In Niedersachsen sind laut Berechnungen von Ökonomen etwas mehr der in Vollzeit arbeitenden Menschen Geringverdiener als im bundesweiten Schnitt. Den zuletzt verfügbaren Daten zufolge waren es vor gut einem Jahr 19,9 Prozent - verglichen mit 18,7 Prozent der Vollzeitbeschäftigten in ganz Deutschland, die Ende 2020 mit einem Bruttoarbeitsentgelt von unter 2284 Euro pro Monat über die Runden kommen mussten.
Die Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung basiert auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Gemäß einer gängigen Definition sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hierzulande Geringverdienende, wenn sie weniger als zwei Drittel des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgeltes aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erhalten. In Bremen war die relative Größe dieser Gruppe mit insgesamt 17,4 Prozent etwas kleiner.