
Materialmangel bremst Mittelstand aus
n-tv
Besonders mittelständische Unternehmen in Deutschland leiden unter dem Materialmangel. Jede vierte Firma kann momentan ihre Liefertermine nicht einhalten. Einige andere müssen ihre Kunden abweisen. Ein schnelles Ende der Misere ist nicht in Sicht. Die Branche hofft auf Nachholeffekte.
Fast jedes zweite mittelständische Unternehmen in Deutschland kämpft laut einer Umfrage mit den Folgen von Lieferengpässen. Die Engpässe "legen den kleinen und mittleren Unternehmen enorme Steine auf ihren Weg aus der Corona-Krise", berichtete KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Am stärksten belastet seien das verarbeitende Gewerbe und die Bauindustrie, aber auch Handel und Dienstleister seien betroffen. "Das nimmt der gerade wieder angesprungenen Konjunktur ihren Schwung", sagte die Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank.
Nach der Umfrage unter 2400 kleineren und mittleren Unternehmen mit einem Umsatz von maximal 500 Millionen Euro jährlich kämpfen 48 Prozent der rund 3,8 Millionen Mittelständler mit den Folgen von Lieferproblemen. Jedes vierte Unternehmen sieht sich gezwungen, wegen gestiegener Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte die Preise für seine eigenen Produkte oder Dienstleistungen anzupassen. Am häufigsten kommt es der Umfrage zufolge zu Preiserhöhungen in der Baubranche (61 Prozent). Rund jeder vierte Mittelständler kann den Angaben zufolge Liefertermine nicht einhalten, jeder zehnte muss sogar Aufträge ablehnen, weil es an Material fehlt.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.