Landwirte von Hochwasserschäden betroffen
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Noch sind die Wassermassen nicht abgezogen und das komplette Ausmaß des Schadens nicht ersichtlich, doch klar ist bereits: Bei vielen Landwirten ist die Heu- und Gemüseernte hinüber.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Das extreme Hochwasser im Saarland vor einer Woche hat auch in der Landwirtschaft verheerende Folgen hinterlassen. "Es könnte zu großen Flächenverlusten beim Grünland und Mais kommen", sagte der Sprecher des Umwelt- und Agrarministeriums, Matthias Weber, der Deutschen Presse-Agentur.
Der Präsident der Landwirtschaftskammer für das Saarland, Erhard Ecker, befürchtet, dass mehr als 300 der rund 1100 landwirtschaftlichen Betriebe von den Schäden tangiert sind. So wie er selbst: "In drei Wochen hätten wir ernten können - aber jetzt sind meine Frühkartoffeln kaputt. Das bedeutet: Man hat investiert, die Arbeit gemacht, und jetzt ist der Bestand hinüber, und es wird keinen Ertrag geben", so der Landwirt aus Rehlingen-Siersburg. Bis man neue Pflanzen in den Boden bringen könne, werde es mindestens 14 Tage dauern - dann sei es zu spät. Vermutlich seien auch gar keine Pflanzen mehr erhältlich.
Neben Kartoffel-, Erdbeer- und Spargelbauern haben jene Landwirte die meisten Ausfälle, die demnächst die Heuernte einfahren wollten. "Die Grünlandflächen sind überschwemmt, das Gras ist komplett unbrauchbar geworden", sagte Ecker. So sei es zum Teil mit Heizöl und Fäkalien aus den Kläranlagen kontaminiert oder auch mit Sand und Erde durchsetzt. Deshalb könne es einerseits weder für Futterzwecke verwendet werden, noch wollten es die Biogasanlagen annehmen. Auf jeden Fall müsse es jedoch entsorgt werden, weil es anfange zu faulen.