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Kroos steht auf der Kippe
n-tv
Toni Kroos konnte sich auf Joachim Löw stets verlassen. Wenn er zu einem Fußball-Länderspiel wollte und konnte, dann war er gesetzt. Und wenn er mal nicht spielte, dann in enger Absprache. Kroos war der unantastbare Spielmacher. Aber ob das nach EM- und Löw-Aus noch Bestand hat?
Toni Kroos hat bei dieser Fußball-EM einen kleinen Triumph für sich feiern können. Bis zu diesem Dienstag, bis zum Anpfiff des dramatisch verlorenen Achtelfinals gegen England (0:2) im legendären Wembley-Stadion hatte er es geschafft, die Personaldebatte der Fußball-Nation von ihm weg zu lenken. Im Mittelfeld-Zentrum des DFB-Teams hatte er so solide bis gut gespielt, dass seine unantastbare Rolle nicht mehr zur nationalen Angelegenheit taugte. Im Zentrum wurde vielmehr über İlkay Gündoğan gesprochen. Der kam schließlich mit der Empfehlung, der beste Spieler der Premier League gewesen zu sein. Er hatte Manchester City, die Mannschaft von Starcoach Josep Guardiola, so viel besser gemacht, ihr magische Momente geschenkt. Und nun, für Deutschland, da wollte es bei Gündoğan nicht richtig klappen. Er war in den drei Vorrundenduellen bemüht, spielte viele Pässe. Aber die kleinen Genialitäten am Ball, die schnellen Drehungen, die tollen Abschlüssen, die fehlten seinem Spiel. Wenn es nun darum ging, der deutschen Offensive mehr Dynamik, mehr Power zu geben, wenn es um die Frage ging, wie der verletzte Leon Goretzka, der Dynamik und Power hat, in dieses Team integriert werden sollte, dann ging es vor allem um Gündoğan. Und in der öffentlichen Diskussion auch um Joshua Kimmich. Den aber tackerte Joachim Löw an der rechten Seite fest. Und bei Löws Sturheit war klar, festgetackert ist festgetackert.More Related News