Kretschmann spricht wieder übers Duschen
n-tv
Im August spricht Winfried Kretschmann über sein Duschverhalten und den Nutzen von Waschlappen. Das Gespräch entwickelt ein Eigenleben, das der baden-württembergische Ministerpräsident nicht nachvollziehen kann. In einem neuen Interview versucht er, die Aussagen geradezurücken.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann wartet nach der von ihm ausgelösten Waschlappen-Debatte mit weiteren Dusch-Tipps auf. Als Biologe habe er schon seinen Schülern beigebracht, "dass die Haut sich selbst reinigt und ein Mikrobiom eine Schutzschicht bildet, das man nicht dauernd durch Waschen unter Stress setzen muss", sagte der Grünen-Politiker der Berliner Tageszeitung "taz". Im August hatte er bereits erklärt, er nutze auch mal einen Waschlappen, anstatt dauernd zu duschen, um Energie zu sparen.
Mit dieser Aussage löste Kretschmann eine landesweite Debatte aus, die der 74-Jährige allerdings nicht nachvollziehen kann. "Es war eben keine Empfehlung von mir, sondern die Antwort auf eine Frage nach meinem persönlichen Duschverhalten", kritisiert Kretschmann die empörten Reaktionen, die seine als Bevormundung verstandene Äußerung bei manchen ausgelöst hatte. "Präzision hätte ja auch die Geschichte zerstört", fügt er mit Blick auf die nachfolgende Berichterstattung hinzu.
Das Waschlappen-Bekenntnis hat nach Angaben von Kretschmann ganz unterschiedliche Reaktionen nach sich gezogen. "Die 'Apotheken-Umschau', die meistgelesene Zeitschrift in Deutschland, hat das positiv begleitet, den Säureschutzmantel der Haut noch mal erklärt", sagt der Politiker im Gespräch mit der "taz". Er selbst bekomme seitdem Waschlappen "geschenkt - mit meinem Porträt drauf oder in Ukraine-Farben". Aus der Debatte würden zudem kreative Sprüche und Steilvorlagen für Büttenreden. "Man sieht, die Dinge wandeln sich ins Kreative und Lustige", sagte der Ministerpräsident.