![Künftige "Energieinsel Bornholm" mit Anschluss an MV](https://bilder3.n-tv.de/img/Bilder_dpa_Import/crop25320062/532132245-cImg_16_9-w1200/Wasserstoff-gilt-als-Energietrager-der-Zukunft.jpg)
Künftige "Energieinsel Bornholm" mit Anschluss an MV
n-tv
Mit Hilfe von Ökostrom gewonnener Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Über eine Unterwasser-Pipeline soll er künftig von Bornholm nach Lubmin fließen.
Schwerin/Sassnitz (dpa/mv) - Ungeachtet des jüngsten Rückschlags bei der Einbindung Mecklenburg-Vorpommerns in das bundesweite Wasserstoff-Kernnetz setzt die Landesregierung weiter auf den Energieträger der Zukunft. Dazu will sie auch die Zusammenarbeit mit der dänischen Ostseeinsel Bornholm vertiefen. "Das Projekt "Energieinsel Bornholm" ist ein wegweisendes Beispiel für die transnationale Kooperation in Energiefragen, aber auch für die sehr aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an diesen Prozessen", erklärte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) vor einem neuerlichen Treffen mit hochrangigen Vertretern der Insel, die seit Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern weilen. Meyer hatte sich im Mai auf Bornholm persönlich über die Vorhaben dort informiert.
Nach Plänen der dänischen Regierung soll Bornholm zu einem bedeutenden europäischen Umschlagplatz für Energie werden. Neben dem in Ostsee-Windparks erzeugten Ökostrom soll von der Insel aus auch damit gewonnener grüner Wasserstoff nach Mittel- und Westeuropa geliefert werden. Dazu sollen Untersee-Stromkabel und Gasleitungen nach Deutschland verlegt werden. So will der Netzbetreiber Gascade von 2027 an über eine 140-Kilometer lange Pipeline mittels Windstrom erzeugten Wasserstoff nach Lubmin bei Greifswald leiten und dort in das europäische Verteilnetz einspeisen.
Von Lubmin, einst Anladepunkt für die beiden russisch-deutschen Nord-Stream-Gasleitungen, zweigen leistungsfähige Leitungen nach Süden und Westen ab. Der Bau einer Wasserstoff-Fernleitung von Güstrow-Glasewitz in Richtung Brandenburg war aus dem Wasserstoff-Kernnetz wieder herausgenommen worden. In Ertüchtigung und Neubau von gut 9.000 Kilometer Gasleitungen sollen bis 2032 bundesweit fast 19 Milliarden Euro investiert werden.