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IOC wirbt mit Nazi-Propaganda für Olympia
n-tv
Die Olympischen Spiele starten - und entfachen bislang kein Feuer der Begeisterung. Das IOC will da nachhelfen und veröffentlicht einen Film über die 100 vergangenen Jahre der Spiele. Darin sind ohne Einordnung auch Szenen aus einem Nazi-Propagandafilm zu sehen. Das stößt bitter auf.
Werbung schadet nie - oder doch? Die Olympischen Spiele in Tokio sind bislang nicht gerade das, was man gemeinhin ein Massenspektakel nennt. Coronavirus-Pandemie, ein Jahr verschoben, keine Zuschauer in den Arenen, Ablehnung der Japaner. Am Freitag findet die Eröffnungsfeier statt, doch von Begeisterung und Vorfreude ist zumindest in Deutschland wenig zu spüren. Mutmaßlich ist es in anderen Ländern ähnlich. Da dachte sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) offenbar: Schüren wir mit Werbung doch mal Enthusiasmus. Mit der 100-jährigen Agnes Keleti, die im knapp zweiminütigen Film als Zeitzeugin dargestellt wird. Die ehemalige ungarische Turnerin, die fünf Olympische Goldmedaillen gewann, damit zu den erfolgreichsten Athletinnen überhaupt zählt. "Einhundert Jahre. Ein Leben. Eine Olympionikin. Was sah Agnes in ihrem Jahrhundert?", so beginnt der Film. Eine schöne Geschichte - wäre da nicht die grausame Realität. Und der mehr als unglückliche Umgang des IOC mit der Geschichte. Denn der Film zeigt Ausschnitte aus Leni Riefenstahls Propagandafilm "Fest der Schönheit" über die Spiele 1936 in Berlin.More Related News