Gegen alle Zweifel: Gündoğan erobert endlich Deutschland
n-tv
Lange Zeit findet kein Bundestrainer die richtige Rolle für İlkay Gündoğan. Das scheint sich unter Julian Nagelsmann geändert zu haben. Endlich hat der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft seinen Platz gefunden.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es. Nach dem fulminanten 5:1-Auftakt in die Heim-Europameisterschaft postete Thomas Müller auf Instagram ein Foto aus der Kabine: noch ungeduscht, verschwitzt und im DFB-Trikot. Neben ihm sitzt İlkay Gündoğan, der den Arm um Müller gelegt hat. Müller hebt den Daumen und kommentiert das Ganze mit: "Unser Capitano ❤️ Weltklasseleistung".
Es gibt nach dem euphorisierenden Spiel des DFB-Teams gegen Schottland viele offensichtliche Protagonisten, die es verdient hätten, gelobt zu werden. Vielleicht Toni Kroos, der sich mit den deutschen Fans versöhnt hat. Oder die Zauberer Jamal Musiala und Florian Wirtz, die ihr riesiges Potenzial in etwas Zählbares verwandelt haben. Doch Müller wählt Barça-Star Gündoğan.
Warum ist das nun besonders? Es ist so: Oft wird Thomas Müller als Sprücheklopfer verlacht, jemand, der vor allem herumblödelt. Doch in seiner langen Karriere hat der Bayern-Star ein Gespür für Stimmungen entwickelt. Etwa, wie der furiose 5:1-Auftakt gegen die schwachen Schotten einzuordnen ist: Spät nach dem Abpfiff steht er im Bauch des Stadions und diktiert den Journalistinnen und Journalisten Sätze ins Handy wie "Rückschläge kommen schneller, als man denkt" oder "Es geht nicht ums Gefühl, sondern Punkte". Also kurz: Beruhigt euch, das DFB-Team ist noch nicht Europameister.