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Ex-Mönch Anselm Bilgri heiratet seinen Mann kirchlich
n-tv
Ex-Mönch Bilgri will beides: Einer Kirche angehören und gleichzeitig mit seinem Mann verheiratet sein. Doch die römisch-katholische Kirche lässt noch nicht einmal Segensfeiern für homosexuelle Paare zu. Nun hat er eine neue geistliche Heimat gefunden.
Der frühere Benediktinermönch Anselm Bilgri hat die Geduld mit seiner früheren Kirche längst verloren. Ende 2020 trat er aus der römisch-katholischen Kirche aus und fand eine neue geistliche Heimat bei den Alt-Katholiken. Darum kann er am heutigen Samstag etwas tun, was lange undenkbar für ihn war, der jahrzehntelang dem römisch-katholischen Zölibat verpflichtet gewesen ist: Er heiratet - seinen Mann. In einer katholischen Kirche mitten in München. "Ich wollte in einer Kirche sein, in der ich mit meinem Mann verheiratet sein kann", hatte der 68-Jährige, der einst vom späteren Papst Joseph Ratzinger zum Priester geweiht wurde, seinen Übertritt damals unter anderem begründet.
Denn bei den Alt-Katholiken ist selbst die gleichgeschlechtliche Ehe kein Problem mehr. Die römisch-katholische Kirche dagegen ringt seit Jahren um einen modernen Umgang mit queeren Gläubigen, lässt noch nicht einmal Segensfeiern für homosexuelle Paare offiziell zu - und frustriert so immer wieder liberale Gläubige.
Da wird alt-katholische Kirche für einige zur echten Alternative: Zweites prominentes Beispiel neben Bilgri ist der ehemalige Generalvikar des Bistums Speyer, Andreas Sturm, der seinen Übertritt zu den Alt-Katholiken im Sommer in einem Buch "Ich muss raus aus dieser Kirche" verarbeitete.