
Das wissen die Ermittler über den Täter von München
n-tv
Kurz nach dem Anschlag in München wendet sich Bayerns Innenminister Herrmann mit vermeintlichen Informationen zum Täter an die Presse. Später wird klar, dass das nicht stimmt. Inzwischen gibt es neue Details. Laut einem Bekannten war der Afghane "koraninteressiert".
Kerzen und Blumen erinnern am Münchener Stiglmaierplatz an den gestrigen Anschlag, bei dem ein junger Afghane mit seinem Auto von hinten in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gerast war. Polizeiangaben zufolge sind 36 Menschen verletzt worden. Demnach gibt es zwei Schwerverletzte, darunter ein Kind. Kurz nach der Tat hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erste Informationen zum Täter mitgeteilt, die sich später allerdings als falsch erwiesen.
Gesichert ist: Bei dem Täter handelt es sich um den 24-jährigen Farhad N. Er sei Ende 2016 als unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter von Afghanistan nach Deutschland gekommen, wie Herrmann am Abend berichtete.
Sein Asylverfahren sei im Jahr 2020 endgültig abgeschlossen gewesen - mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise. Die Landeshauptstadt München habe dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis. Der Afghane hielt sich also vollkommen rechtmäßig in Deutschland auf. Er habe eine Schule besucht und eine Berufsausbildung gemacht. "Er war dann als Ladendetektiv für zwei Sicherheitsfirmen tätig", erklärte Herrmann weiter.