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Bundesrat beschließt Finanzspritze für Hausärzte - bald mehr Termine?
n-tv
Lange Wartezeiten für Hausarzttermine kennen vor allem gesetzlich Versicherte. Jetzt soll ein neues Gesetz die ambulante Versorgung grundlegend verändern. Allerdings sollen auch die Hausärzte profitieren, schließlich sind bundesweit 5000 Stellen unbesetzt.
Hausarztpraxen bekommen bessere Bedingungen, um die Patientenversorgung vor Ort stärker abzusichern. Der Bundesrat billigte ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz, das finanzielle Anreize und Vereinfachungen dafür festlegt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte: "Einen Termin beim Hausarzt zu bekommen, wird endlich wieder deutlich einfacher - insbesondere für gesetzlich Versicherte." In der Länderkammer beraten wird nun auch über eine Initiative gegen Benachteiligungen von Kassenpatienten.
Lauterbach sagte, das Gesetz werde die ambulante Versorgung grundlegend verbessern. "Wenn leicht chronisch Kranke nicht mehr alle drei Monate für die Quartalspauschale des Arztes in die Praxis einbestellt werden müssen, wenn zusätzliche Patienten abgerechnet werden können, wird auch wieder mehr Zeit sein für neue Patienten." Hausärzte könnten ihre Lotsenfunktion besser wahrnehmen. "Das senkt die Kosten, überflüssige Facharzttermine fallen weg."
Großes Ziel ist, angesichts von bundesweit 5000 unbesetzten Hausarztsitzen den Beruf attraktiver zu machen und das Praxisnetz zu erhalten - vor allem auf dem Land und in ärmeren Vierteln von Großstädten. Dazu hatten sich SPD und Grüne mit ihrem früheren Ampel-Partner FDP noch auf wichtige Punkte eines Gesetzes verständigt, das nach dem Koalitionsbruch zu versanden drohte.