Anklage fordert Haft für Ex-ASB-Geschäftsführer
n-tv
Im Prozess gegen ehemals führende Mitarbeiter des ASB-Landesverbandes ist die Beweisaufnahme geschlossen. Der ehemalige Landesgeschäftsführer soll nach Auffassung der Anklagebehörde ins Gefängnis.
Nürnberg (dpa/lby) - Im Betrugs- und Untreueprozess gegen ehemalige Führungskräfte des Arbeiter-Samariter-Bundes in Bayern hat die Generalstaatsanwaltschaft zweieinhalb Jahre Haft für den ehemaligen Landesgeschäftsführer gefordert. Der 69-Jährige habe dazu beigetragen, den Krankenkassen überhöhte Abrechnungen für Rettungsdienstleistungen vorzulegen und somit einen Millionenschaden anzurichten. Außerdem habe er ein Dienstfahrzeug veruntreut und einen erheblichen Geldbetrag auf sein Privatkonto gebucht.
Für zwei Mitangeklagte - den ehemaligen Rettungsdienstreferenten und einen Buchhalter des ASB - forderte die Staatsanwaltschaft Bewährungsstrafen. Der Rettungsdienstreferent hatte sich an die Strafverfolgungsbehörden und auch an die Presse gewandt, um die Missstände aufzudecken. Anschließend landete er als Beteiligter selbst auf der Anklagebank.
Die Staatsanwaltschaft ging in ihrer Anklage von einem Schaden in Höhe von 4,7 Millionen Euro aus, der durch die falschen Abrechnungen den Krankenkassen entstanden sind. Allerdings ist ein Teil der Taten inzwischen verjährt, so dass nur die Vorkommnisse aus den Jahren 2014 bis 2019 in die Betrachtungen eingehen. Der ASB zahlte nach Angaben seines heutigen Geschäftsführers Jarno Lang nach einem Vergleich mit den Kassen vier Millionen Euro zurück. Zunächst war von Rückforderungen in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro ausgegangen worden.