![Amtsärztin: Strukturen für Impfpflicht-Durchsetzung fehlen](https://bilder3.n-tv.de/img/Bilder_dpa_Import/crop23116530/6161329172-cImg_16_9-w1200/Eine-Flussigkeit-tropft-aus-der-Kanule-einer-Spritze.jpg)
Amtsärztin: Strukturen für Impfpflicht-Durchsetzung fehlen
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Für die Umsetzung der ab 15. März geltenden Corona- Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen fehlen nach Einschätzung der Spandauer Amtsärztin Gudrun Widders wichtige Voraussetzungen. "Mit dem Infektionsschutzgesetz werden den Gesundheitsämtern Aufgaben zugedacht, die sie weniger zu fachlich kompetenten Ansprechpartnern und Beratern machen, als zu Vollzugsbehörden", sagte Widders am Mittwoch der Deutschen Presse- Agentur. Die Gesundheitsämter seien aber keine Ordnungsbehörde. Unabhängig davon seien sie pandemiebedingt ohnehin überlastet und könnten nun nicht einfach noch zusätzliche Aufgaben übernehmen.
"Die fachliche Prüfung eingereichter Dokumente ist unstrittig Aufgabe der Gesundheitsämter, jedoch nicht die Durchführung von Ordnungswidrigkeitsverfahren oder die Erhebung von Bußgeldern", erläuterte Widders, die das Gesundheitsamt Spandau leitet. Abgesehen davon fehle qualifiziertes Personal.
Wenn Sanktionen für Beschäftigte in Pflege oder im medizinischen Bereich geplant seien, die sich nicht impfen lassen, müssten dafür auch die ordnungsbehördlichen Strukturen geschaffen werden, "die aber nicht Dienststellen der Gesundheitsämter sein sollten", so Widders. "Ohne diese Strukturen ist die Aufgabenstellung nicht erfüllbar."
In erster Linie sehe sie die Zuständigkeit bei den Arbeitgebern, fügte die Amtsärztin hinzu. "Über die betriebsmedizinischen Dienste müssen den Beschäftigten Impfaufklärung, Impfberatung und Impfungen angeboten werden. Die Klärung arbeitsrechtlicher Konsequenzen ist auch die Aufgabe der Arbeitgeber."
![](/newspic/picid-2921044-20250216093307.jpg)
Am Abend gibt es die erste Viererrunde von Kanzlerkandidaten in der deutschen Fernsehgeschichte: In der Redeschlacht trifft Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD auf seinen Herausforderer von der Union, Friedrich Merz. Vervollständigt wird das sogenannte Quadrell von den Kanzlerkandidaten der Grünen und der AfD, Robert Habeck und Alice Weidel. Insbesondere die Themen Wirtschaft und Migration dürften bei dem politischen Schlagabtausch kontrovers diskutiert werden.