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Ölpreisrally beunruhigt die Anleger
n-tv
Während die Ölpreise weiter steigen, setzt ein seltenes Phänomen ein: Die sogenannte Stagflation - und sie macht die Anleger nervös. Für Spannung sorgen einmal mehr die Quartalsberichte und die Frage, ob die US-Notenbank Fed ihren geldpolitischen Kurs ändern wird.
Steigende Energiepreise und die bevorstehende Berichtssaison haben zu Wochenbeginn die Stimmung an der Wall Street gedämpft. Der Dow-Jones-Index und der breiter gefasste S&P 500 verloren je 0,7 Prozent. Die Technologiebörse Nasdaq gab 0,6 Prozent nach.
"Anleger gehen vorsichtig in die kommende Berichtssaison", sagte Tim Ghriskey, Investmentstratege beim Brokerhaus Inverness Counsel in New York. Globale Lieferengpässe und steigende Energiepreise könnten die Ergebnisse einiger Firmen belastet haben im dritten Quartal. Analysten gehen zwar davon aus, dass die Gewinne der Unternehmen im S&P 500 im Vergleich zum dritten Quartal 2020 im Schnitt um fast ein Drittel höher sind. Doch die steigende Inflation und die höheren Energiepreise könnten die Ausblicke der Unternehmen trüben.
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Im Kampf gegen die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 setzt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen hoch, um die Preise stabil zu halten. Dafür müssen die Währungshüter ein Minus von fast acht Milliarden Euro in den Bilanzen ausweisen. Das ist der höchste Verlust in der Geschichte der EZB.
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Die Marke mit dem Stern glänzt weniger hell als zuletzt. Der wichtige Markt China ist zunehmend ein Problem. Die Nachfrage nach Steckerautos liegt hinter den Erwartungen. Zweimal muss Mercedes die Erwartungen bremsen. Am Ende sackt das Ergebnis um ein Drittel ab. Die Dividende wird gekürzt. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
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Verdi ist im aktuellen Tarifstreit unzufrieden: In der zweiten Runde habe es kein Angebot gegeben. Daher versucht die Gewerkschaft, mit einem Branchenstreiktag ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Das bekommen Millionen Menschen am Freitag zu spüren. Dann fahren Bus und Bahn in sechs Bundesländern nicht.