"Will nicht, dass Migranten durch Weißrussland kommen"
n-tv
Wieder kommt es an der polnisch-belarussischen Grenze zu Zusammenstößen - laut Polen lässt die Regierung in Minsk erneut Hunderte Migranten in das Gebiet bringen. In einem Interview äußert sich Machthaber Lukaschenko zu den Anschuldigungen, er wolle somit Druck auf die EU ausüben.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat Vorwürfe zurückgewiesen, seine Regierung schleuse Flüchtlinge absichtlich ins Grenzgebiet zu Polen, um die EU unter Druck zu setzen. So sei es zwar "absolut möglich", dass seine Streitkräfte Migranten bei der Einreise nach Polen geholfen hätten, sagte Lukaschenko in einem Interview mit der britischen BBC. Gleichzeitig bestritt er jedoch, dass die Menschen von ihm dazu eingeladen worden seien. "Wir sind Slawen. Wir haben ein Herz. Unsere Truppen wissen, dass die Migranten nach Deutschland gehen", sagte Lukaschenko. "Und um ehrlich zu sein, ich will nicht, dass sie durch Weißrussland kommen."
Derweil hat es an der belarussisch-polnischen Grenze abermals Zusammenstöße zwischen polnischen Grenzschützern und Migranten aus dem Nahen Osten gegeben. Wie der Grenzschutz mitteilte, versuchten am Vorabend erneut Hunderte Menschen, die Grenze zu Polen zu durchbrechen. Nach polnischen Angaben lässt die belarussische Regierung doch wieder Migranten an die Grenze beider Staaten bringen. Eine Sprecherin des polnischen Grenzschutzes sagte, in der Nacht seien Hunderte Menschen zurück ins Grenzgebiet transportiert und aufgefordert worden, in der Dunkelheit nach Polen einzureisen. Sie sprach dabei von etwa 500 Personen. Belarussische Streitkräfte hätten dabei versucht, polnische Grenzschützer mit Lasern zu blenden, um sie außer Gefecht zu setzen.