Beauftragter: Digitale Verwaltung muss verständlich sein
n-tv
Mit der Digitalisierung der Verwaltung sind Hoffnungen nach mehr Tempo und weniger Bürokratie verbunden. Der Bürgerbeauftragte Kurt Herzberg warnt, Menschen digital nicht abzuhängen.
Erfurt (dpa/th) - Nach Ansicht des Thüringer Bürgerbeauftragten Kurt Herzberg muss die Verwaltung auch in Zeiten der Digitalisierung verständlich bleiben. "Die Leute sind schon bereit, aber die Digitalisierung muss begleitet sein", sagte Herzberg der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Nach einer Insa-Umfrage im Auftrag seiner Behörde sehen 87 Prozent der Befragten den Aspekt verständliche Nutzung bei der Digitalisierung der Verwaltung für "sehr wichtig" oder "eher wichtig". Getoppt wird der Wert nur vom Aspekt schnellere Bearbeitung, den 90 Prozent der Befragten für sehr oder eher wichtig halten. Die Umfrage ist nach Angaben des Instituts repräsentativ.
In der Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern seien mehrere Kanäle nötig. "Wir müssen auch damit leben, dass es Menschen gibt, die da nicht mitkommen." Allein der digitale Weg reiche nicht aus, sondern man müsse auch den Telefonkontakt oder die Sprechstunde anbieten. Laut der Umfrage halten 84 Prozent der Befragten das Erhaltenbleiben von direkten Ansprechpartnern für sehr wichtig oder eher wichtig.
Generell seien die Menschen für digitale Verwaltungsabläufe offen. "Die Hoffnung ist, dass die Digitalisierung hilft, Bürokratie abzubauen", sagte Herzberg. Die Aufgabe sei aber immens, gerade für die Kommunen. Der Einsatz von Soft- und Hardware müsse besser abgestimmt werden.